Selbstbegegnung mittels Aufstellung
Im Rahmen der Ich-orientierten Identitätstherapie und Traumaintegration wird die Technik der Aufstellung genutzt. Sie beruht auf dem Phänomen der Resonanz. Im Rahmen des individuellen Anliegens bringen wir eine innere psychische Dynamik nach außen in den 3-dimensionalen Raum. Hier kann der Klient seiner eigenen inneren Psyche im Außen begegnen und diese erkunden. Es ist eine Selbstbegegnung, d.h. eine Begegung mit den inneren Aspekten der eigenen Psyche, so als ob wir in einen Spiegel schauen. Das Anliegen des Klienten ist dabei sozusagen das "Tor" zu den unbewussten Aspekten seiner Psyche. Wenn diese Tür vorsichtig geöffnet wird, können wichtige unbewusste Inhalte bewusst werden, was zu mehr Selbstverständnis, Klarheit, Selbstkontakt und Zugang zur eigenen (häufig blockierten) Lebendigkeit und Lebensenergie führt.
Selbstbegegnungen können als Einzelsitzungen oder im Rahmen von Gruppen durchgeführt werden. Sie dauern in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten.
Grob beschrieben läuft eine Selbstbegegnung wie folgt ab:
Der Klient schildert zunächst seine Situation und formuliert sein Anliegen, welches er meistens (jedoch nicht zwingend) in Form eines Satzes aufschreibt.
Bei einer Selbstbegegnung in der Gruppe wählt der Klient für wichtige Worte oder Informationseinheiten aus seinem Anliegen jeweils eine Person als Resonanzgeber aus. Diese teilt aus dieser Position heraus dem Klienten ihre unmittelbaren Wahrnehmungen mit und beide können sich in der Begegnung austauschen. Die im Anliegen verborgenen, unbewussten Inhalte, Botschaften und Gefühle bekommen durch die Resonanzgeber eine Stimme. In der Einzelsitzung werden Platzhalter (z.B. Filzmatten oder andere geeignete Gegenstände) als Resonanzgeber verwendet. Der Klient kann mit diesen Platzhaltern in Resonanz gehen oder der Therapeut als Resonanzgeber fungieren.
Als Begleiterin gewährleiste eine empathiegetragenen Prozessbegleitung, einen sicheren Raum, bin in Resonanz, unterstütze und erkläre, wo es notwendig und angebracht ist.
Im Interesse der besseren Lesbarkeit verzichte ich auf geschlechtsspezifische Doppelnennungen. Auch bei Verwendung der männlichen Form sind jedoch ausdrücklich alle Geschlechter gemeint.